Zum ersten Mal wurde im Kanton Aargau ein koordinierter Tag der offenen Moschee organisiert, mit beachtlichem Erfolg.


Am 3. September 2005 organisierte der Verband Aargauer Muslime (VAM) einen Tag der offenen Moschee. Es beteiligten sich insgesamt sieben der 14 im VAM vertretenen Moscheen: Bözen, Brugg, Buchs, Kirchdorf, Lenzburg, Rheinfelden und Zofingen. Neben Führungen zu jeder vollen Stunde zwischen 14:00 und 18:00 Uhr war jeweils auch ein kleiner Büchertisch vorhanden, an dem Interessierte einen kleinen Einblick in die islamische Literatur in Deutsch erhalten konnten. Zudem wurden Spenden für die Opfer des Hochwassers gesammelt, welche der Schweizer Glückskette überwiesen wurden. Kaffee, Tee und Kuchen standen ebenfalls bereit, um bei den anschliessenden Diskussionen für eine ungezwungene Atmosphäre zu sorgen.
Die Organisatoren schätzen, dass ca. 200 Personen von diesem Angebot Gebrauch gemacht und zum Teil zum ersten Mal in ihrem Leben eine „Moschee“ besucht haben. Obwohl in der Presse in letzter Zeit immer wieder über Moscheen in der Schweiz berichtet wird, waren viele doch erstaunt, dass sich die Gebetshäuser oft in Hinterhöfen oder mitten in einem Industriequartier befinden. Aber genau darum ging es den Organisatoren. Bürgerinnen und Bürger sollten hautnah erleben können, unter welchen Umständen das muslimische Gemeindeleben hier in der Schweiz abläuft. In der Tat stellte sich heraus, dass etwa die Hälfte der Besucherinnen und Besucher vorher noch nie eine Moschee von innen gesehen hatte.

Beim gemütlichen Zusammensitzen bei Kaffee, Tee und Kuchen im Anschluss an die Führungen entspannen sich allenthalben sehr angeregte Diskussionen zu allen möglichen Themen rund um den Islam und die Muslime. Natürlich gehörten Kopftuch, Stellung der Frau, Terrorismus etc. dazu.. Die Gesprächs-atmosphäre blieb aber stets höflich, was unter anderem auch den kompetenten Geschwistern, die der VAM für die Betreuung der Gäste engagiert hatte, zu verdanken ist.

Angeregte_DiskussionAuch in den Medien fand die Veranstaltung guten Anklang. So berichteten neben der «Aargauer Zeitung» und dem Regionaljournal von «Radio DRS1» auch zwei Lokalblätter über diesen Tag. Die «Badener Woche» hatte die Moschee in Lenzburg besucht und am 8. September 2005 unter dem Titel «Aargauer Moscheen öffneten ihre Pforten» einen bebilderten Bericht veröffentlicht, der mit den Worten schloss: «Profunde Informationen, Gastfreundschaft und eine grosse Bereitschaft, auch auf kritische Fragen zu antworten, erwarteten die Gäste.» Ein Reporter der «Nachrichten fürs Limmattal» hatte sich in die Moschee in Kirchdorf, in der auch Nationalrat der Grünen Geri Müller zu Gast war, begeben. In diesem Fall schaffte es der VAM sogar auf die Titelseite der Ausgabe vom 9. September 2005. Unter dem Titel «Gott im Industriegebäude begegnen» erschien ein Artikel mit Bildern, der ausführlich und positiv über die geführten Diskussionen berichtete.

Aufgrund dieser insgesamt positiven Bilanz hat der VAM bereits beschlossen, diesen Tag der offenen Moschee im Juni nächsten Jahres zu wiederholen. Dabei soll natürlich von den bis jetzt gesammelten Erfahrungen profitiert werden. Insbesondere wir auf eine bessere Bekanntmachung im Vorfeld des Tages grosser Wert gelegt werden.

Auch in der Presse wurde dieses Ereignis positiv aufgenommen, wie die Presseberichte zeigen.