von Jasmin Allawala, Wettingen

Endlich war es wieder soweit: Unser grosser Jugendtag stand bevor!

Aufgeregt und voller Vorfreude versammelten sich am 12. September 2020 63 Jugendliche und 8 Betreuer an 3 Einsteigeorten (Weisse Moschee in Aarburg, IGBA Moschee in Oberentfelden, und Bahnhofplatz Turgni). Der Reisecar brachte uns in einer 3 stündigen Fahrt ins Bündner Bergland. Schon bei der Talstation des Sesselliftes konnte man einen Teil der imposanten Sommerrodelbahn sehen, was für noch mehr kribbelige Vorfreude bei den Jugendlichen sorgte.

„Wann darf ich endlich mit der Rodelbahn hinunterfahren?“ tönte es aus allen Richtungen. Wegen der Corona- Schutzmassnahmen dauerte dieses Jahr halt alles ein bisschen länger.

Doch schon die Fahrt mit der Sesselbahn war für viele ein einmaliges Erlebnis. Sie führte uns durch eine malerische Landschaft und steile Hänge den Berg hinauf, und man konnte die Rodelbahn in ihrer ganzen Länge sehen. Und was für eine Sommerrodelbahn! Gut 3 km lang mit 31 Kurven und einer Höhendifferenz von 480 Metern, führte sie den Berg hinunter, ausgestattet mit zackigen Kurven, grossen und kleinen Wellen und immer wieder rasante Fahrten dem steilen Hang entlang hinunter ins Tal. Kein Wunder, dass viele Leute Respekt davor hatten und aus Angst sehr langsam den Berg hinunter fuhren, was zu langen Wartezeiten am Start führte. Das tat jedoch der Freude der Kinder keinen Abbruch, und es gelang auch allen, wenigstens 2-mal hinuntersausen zu können. Während die älteren Jugendlichen sich im Seilpark im Klettern übten, wie Hochseilakrobatik auf dem Velo, auf wackelnden Gummireifen in luftiger Höhe balancieren oder an einem Seil hängend von einem Baum zum anderen flitzen, vergnügten sich die jüngeren Kinder auf dem Alpenspielplatz.

Besonders angetan waren die Kinder von den vielen Kühen, die überall ringsum weideten. Und da es vor allem noch ganz junge und kleine Kühe waren, eroberten sie die Herzen der Kinder im Nu. Bald hatte jedes der Kälbchen seinen eigenen Namen. So hiess etwa das weisse Kalb mit den wolligen Haaren Schneeflöckli, und dann gab es noch die Elsa, die Lisa, die Emma und die Vreni. Leider war es wegen dem Covid-19-Schutzkonzept nicht möglich, dass sich alle Jugendlichen gleichzeitig im Seilpark aufhalten konnten, was dazu führte, dass die Zeit knapp wurde. Trotzdem hatten alle viel Spass, bis uns am frühen Abend der Reisecar nach einer letzten rasanten Talfahrt mit der fetzigen Rodelbahn ans nächste Ziel brachte:

Die Albanische Moschee in Netstal im Kanton Glarus. Schon die äussere Erscheinung der Moschee sorgte für Überraschung und Staunen. Als wir dann aber die Räumlichkeiten betraten, waren nicht nur wir Erwachsenen, sondern auch viele der Jugendlichen total überwältigt von der Schönheit dieses Gotteshauses. Schlicht und einfach, aber mit viel Liebe zum Detail und in jedem dieser liebevollen Details ist die grosse Liebe zu Allah spürbar. Auch die Ansprache des noch sehr jungen Präsidenten des dortigen Vereins war sehr bewegend, und das gefühlvolle Vortragen des Gebets durch Imam Nehat Ismaili aus Aarburg berührte unsere Herzen.

So glaube ich, dass wir mit dem Besuch in dieser wunderschönen Moschee, mit dem gemütlichen gemeinsamen Essen im Foyer, wo wir mit einem feinen Dönner Kebab verwöhnt wurden, mit dem gemeinsamen Gebet, in dem wir unserem Schöpfer aus tiefstem Herzen danken durften für diesen wunder vollen Tag, und mit dem warmen Gefühl der Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit, um das Vielfache für die langen Wartezeiten und Verspätungen entschädigt worden sind.

Es war schon dunkel, als wir die Heimfahrt antraten. Aber die Freude in den Augen der Jugendlichen und ihr fröhliches Lachen erfüllten die Gemeinschaft im Car mit einem warmen Licht.

Und hier kann eine kleine Bildergalerie dieses schönen Tages abegerufen werden.